Sankt Martin

Die Pfarrkirche St. Martin steht mitten auf dem Marktplatz von Kaltenbrunn und prägt das Ortsbild von allen Seiten. Nehmen Sie sich die Zeit für einen Besuch der Kirche und lassen Sie die angenehme ruhige Atmosphäre auf sich wirken. Vielleicht kommen Sie zur Ruhe, finden zu sich und erfahren in und durch die Nähe Gottes neuen Mut, Kraft, Trost oder Zuspruch. Wir wünschen Ihnen, dass Sie gestärkt wieder unsere Kirche verlassen. Ganz besonders möchten wir Sie zu unseren Gottesdiensten einladen, in denen wir die Gemeinschaft mit Gott und den Gläubigen in besonderer Weise erfahren dürfen und in denen ihre Anliegen und Nöte, ihre Bitten oder ihr Dank von der Gemeinschaft mitgetragen werden.

 

Ausstattung der Kirche

Die Kirche St. Martin bietet ca. 400 Besuchern Platz, hat eine Gesamtlänge von 39,60 Meter und eine Breite von 14,20 Metern. Das Kirchenschiff hat eine Länge von 26,40 m und eine Breite von 14,20 m, die lichte Höhe beträgt ca. 9,50 m. Der quadratische Turm (6,60 m x 6,60 m) überragt mit seiner Höhe von 32 Metern die ganze Ortschaft. Vier Glocken (Dreifaltigkeits-, Marien-, Martins- und Michaelsglocke) rufen die Gläubigen zum Gottesdienst und Gebet. Die drei Barockaltäre stammen aus dem 18. Jahrhundert. Der viersäulige Hauptaltar zeigt in der Mitte das Bild der Mantelteilung des Kirchenpatrons St. Martin. Das Altarbild wird von den Figuren des hl. Florian, hl. Stephanus, hl. Jacobus und des hl. Sebastians umgeben. Auf dem vergoldeten Tabernakel des Regensburger Kirchenschmieds Josef Ebentheuer wird „Mariä Verkündigung“ dargestellt. Unter dem Altarkreuz stehen links und rechts die kleine Figuren Maria und Johannes. An der Ostwand im Chor befinden sich die Figuren Maria Immakulata und St. Josef. Im Chorbogen hängt eine wunderschöne Rosenkranzmadonna. Auf dem Marienaltar, mit der Darstellung der Gottesmutter, stehen die Figuren des hl. Augustinus und St. Ulrich. Vor dem Marienaltar liegt das Totengedenkbuch mit den verstorbenen Pfarrangehörigen der letzten Jahre auf. Auf dem rechten Seitenaltar ist das Bild von Johann Nepomuk von den Figuren des hl. Judas Thaddäus und des hl. Franz Xaver umrahmt. Die Figuren von Franz Nepomuk und Anna Selbdritt (Anna mit ihrem Kind Maria und ihrem Enkelkind Jesus) schmücken die beiden Längswände. An den Längswänden hängen auch die vierzehn Kreuzwegstationen und die zwölf Apostelleuchter (auf den Kerzen sind die Symbole der einzelnen Apostel) abgebildet. Die Mosaikfenster mit verschiedenen Heiligen zeigen bei unterschiedlichen Lichteinflüssen ein schönes Farbspiel. Im „Turmzimmer“, das auch als Beichtzimmer dient, lädt ein großes Kreuz zum Anbeten ein Die Werktagskapelle wurde mit einem neuen Altar aus Holz und neuem Gestühl ausgestattet. Auf zwei Gedenktafeln sind die Gefallenen des 1. Weltkrieges aufgelistet. An der Seitenwand hängen die Bilder der vier Evangelisten, die früher an dem Aufgang der Kanzel angebracht waren. Hier findet auch an jedem 13. des Monats ein Fatimarosenkranz statt.

 

Geschichte der Kirche

Seit dem Simultaneum (8. Mai 1663) teilten sich die katholische und evangelische Gemeinde ein Gotteshaus. Zuerst die St. Ulrichskapelle, an deren Stelle eine größere, die heutige evangelische gebaut wurde (1756 fertiggestellt). Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Wunsch der Kaltenbrunner Gläubigen nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit immer konkreter. Am 28.1.1917 wurde ein katholischer Kirchenbauverein gegründet. Am 16.10.1932 einigten sich die beiden Konfessionen auf eine Lösung des Simultaneums. Nach einem Grundstückstausch-Dreieckgeschäft zwischen der kath. Kirche, Frau Kunigunde Helmreich und der Familie Ermer wurde am 23.12.1932 ein Grundstückvertrag für den Standort der neuen Kirche geschlossen. Am Pfingstmontag, den 5.6.1933 erfolgte die Grundsteinlegung.

Dank des Fleißes und Opferbereitschaft der örtlichen Katholiken, des großen Einsatzes von Pfarrer Fenk und dem herausgehobenen Engagement von Architekt Wittmann konnte bereits am 12. November 1933 die Benedition durch Domkapitular Höfner und die Übertragung des Allerheiligsten erfolgen. Die Konsekration, also die hochoffizielle Weihe fand dann am Sonntag, den 12.08.1934 durch Diözesanbischof Dr. Michael Buchberger statt.

Bei der Renovierung der Pfarrkirche ab dem Jahr 1968 unter Leitung von Pfarrer Ludwig Bock wurden auch die Veränderungen des II. Vatikanischen Konzils verwirklicht (u.a. Schaffung eines neuen, den Gläubigen zugewandten Altars, sowie eines Ambos zur Verkündigung des Gotteswortes, Umgestaltung des Presbyteriums, Entfernung der überflüssig gewordenen Kanzel). Außerdem wurde eine Kirchenheizung ein- und ein Windfang vor dem Haupteingang angebaut, die elektrischen Anlage erneuert und dabei eine Sprechanlage und Liedanzeige installiert. Bei den Renovierungsarbeiten in der Zeit von Pfarrer Franz Winklmann von 1976 bis 1986 wird u.a. das Taufzimmer in ein Beichtzimmer umgestaltet, das Gestühl der Kirche mit Sitzauflagen versehen, eine Alarm- und Blitzschutzanlage installiert, der vom Holzbock befallene Dachstuhl saniert und verstärkt, sowie das Ziegeldach erneuert. Die zu starke Belastung des Dachstuhls, die zu einer Absprengung des Sandsteinauflagers in der Kirche geführt hatte, machten ab dem Jahr 2004 eine erneute Renovierung notwendig. Bei der umfangreichen Außen- und Innenrenovierung wurde der Dachstuhl saniert, eine Dachschalung aufgebracht und das Kirchendach, sowie das Turmdach komplett neu gedeckt, vor dem Haupteingang ein behindertengerechter Zugang mit einem zwangsläufig neuen Windfang errichtet, der Seiteneingang wieder geöffnet, die Kirchentüren erneuert, anschließend die Innenwände neu getüncht, die Kriegerkapelle als Werktagskapelle eingerichtet, eine neue elektrische Anlage, Lautsprecher und Liedanzeige installiert.

Maria Immaculata Dürnast

Am 29. Januar 1933 beschloss die Kirchenverwaltung Kaltenbrunn neben dem Neubau der Pfarrkirche in Kaltenbrunn auch in Dürnast eine Nebenkirche zu errichten. Architekt Wittmann aus Regensburg legte am 5. Mai 1933 die Baupläne vor. Die Kosten für den Neubau bezifferte der Architekt auf 4.600 Reichsmark. Am 8. Oktober 1933 fand die Grundsteinlegung durch Pfarrer Fenk auf dem von Josef Hoffmann gestifteten Grund statt.

 

Sandsteine für Sockel und Eingangsportal wurden aus dem Steinbruch bei Seugast herbeigeschafft. Das Holz für den Dachstuhl wurde von den Dürnaster Bürgern, die Fenster von der Baufirma Kraus und Firma Rettinger, eine Marienglocke von Georg Wolfram und eine Bruder-Konrad-Glocke von Georg Ziegler gespendet. (Die beiden Glocken wurden 1942 vom Reichswirtschaftsministerium abgeholt und eingeschmolzen. Am 7. November 1948 wurden sie durch eine Marien- und eine St. Georgglocke ersetzt.) Die Turmuhr    spendete Pfr. Fenk. 

 

Historie der Kirche

Mit viel Eigenleistung der Dürnaster Bevölkerung wurde die Kirche am 10. November 1933 vollendet. Am 30. Januar 1934 weihte sie Pfr. Fenk der Heiligen Gottesmutter.

1937 erhält die Kirche durch eine Spende von Theresia Dorfner den frühbarocken Altar aus der Schlosskapelle Altenweiher bei Langenbruck im jetzigen Truppenübungsplatz Grafenwöhr, mit der Verpflichtung jährlich 50 Jahre lang eine Stiftungsmesse für die Familie Dorfner lesen zu lassen.

Ab dem 21. Juli 1938 genehmigte Bischoff Buchberger das Allerheiligste in der Kirche aufzubewahren.

Am 21. November 1946 gab Pfr. Englmann bekannt, dass die Kirche die Vollmacht hat, auf 7 Jahre die Portiunkula Ablässe zu gewinnen. "Es wird dann wohl für alle Zeiten weiter genehmigt werden."

Die Figuren der heiligen Mutter Gottes wurde von Maria Wurzer und der heilige Josef von Johann Wolfram gestiftet.

1979 nach dem zweiten vatikanischen Konzil wird unter Pfr. Franz Winklmann der Volksaltar aus Sandstein von Künstler Leo Bäumler gestaltet und ein Holzambo von Otto Ziegler aufgestellt.

Die Orgel wurde am 19. Juni 1988 vom Bischöflich Geistlichen Rat Adolf Wolfram gestiftet.

2000 wurde der bestehende Holzambo durch den von Herrn Klein aus Sulzbach Rosenberg gefertigten Sandsteinambo ersetzt.

Seit 1999 schmücken die beiden Statuen des heiligen Wolfgang, gestiftet vom Bischöflich Geistlichen Rat Adolf Wolfram, und der heilige Georg, gestiftet von Georg Koppmann, den Altarraum.

2007 wurden zwei neue Mosaikfenster mit Bildern der Heiligen Familie von Alfred Ziegler gestiftet.