Nach dem Verständnis der Katholischen Kirche ist die Weihe ein Sakrament, also ein sichtbares Zeichen, durch das Amtsträger der Kirche zu ihrem bevollmächtigten Dienst bestellt werden. Das Weihesakrament entfaltet sich in drei Stufen:
Die Weihe zum Priester erfolgt im Rahmen einer feierlichen Heiligen Messe durch den Bischof. So soll zum Ausdruck kommen, dass der Priester am Priestertum des Bischofs teil hat und als Mitarbeiter des Bischofs zum Dienst am Volk Gottes berufen ist. Die Weihekandidaten werden namentlich aufgerufen und erklären „Ich bin bereit“. Der für ihre Ausbildung verantwortliche Priester versichert dem Bischof, dass die Kandidaten des Priesteramts würdig sind. Danach versprechen die Kandidaten dem Bischof und seinen Nachfolgern Gehorsam, den Dienst der Sakramente und der Verkündung zu übernehmen und den Armen und Notleidenden zu helfen. Durch Handauflegung und das Weihegebet weiht der Bischof die Männer zu Priestern. Auch alle anderen anwesenden Priester legen den Kandidaten die Hände auf. Nach dem Anlegen der Priestergewänder, der Salbung der Hände mit Chrisam, der Überreichung von Brot und Wein für die Eucharistiefeier feiern die Neupriester gemeinsam mit dem Bischof die heilige Messe.
Nach römisch-katholischen Recht können nur Männer zu Priestern geweiht werden. Während ihrer Vorbereitung absolvieren die Priesteramtskandidaten eine sechsmonatige
Einführung zur spirituellen und pastoralen Vorbereitung (das so genannte Propädeutikum), ein fünfjähriges Theologie- und Philosophiestudium, eine Ausbildung am Priesterseminar sowie eine
Tätigkeit als Diakon in einer Gemeinde.